B31 - Ausbau vor Neubau!

Bodenseelandschaft erhalten, für Landwirtschaft und Erholung
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Wer wir sind

Die Arbeitsgemeinschaft „Ausbau vor Neubau“ ist ein Bündnis der Umweltverbände BUND und NABU, des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf (IVI), des Meersburger Initiativ-Kreis B31neu (MIK) sowie der Ortsgruppe Markdorf des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands. Wir setzen uns für einen moderaten, landschaftsschonenden Ausbau der B31 unter weitgehender Nutzung der bestehenden B31-Trasse ein. Die Ausbau-Trasse soll möglichst tiefer gelegt werden. Am Rand von Immenstaad, Meersburg und Stetten soll die B31 überdeckelt und bei Hagnau als Tunnel gebaut werden.
Aktuell November 2020:
Auch die neuerliche Information über den Planungsstand der B 31 neu zwischen Meersburg und Immenstaad hat die AG nicht davon überzeugen können, dass die als Vorzugsvariante vom RPT ausgewählte B1-Trasse den gesetzlichen Vorgaben für Umwelt und Naturschutz genügt und einer späteren gerichtlichen Überprüfung standhält.
Deshalb fordert die Arbeitsgemeinschaft weiterhin einen dreispurigen Ausbau der neuen B31, der sich weitestgehend an der alten Trasse ori-entiert.                                                 Einzelheiten siehe Pressemitteilung 2. Nov. 2020


Pressemitteilung der Naturschutzverbände BUND und NABU
zum Bau der B31 zwischen Meersburg und Immenstaad  (Okt.2019)

Der Bürgerdialog zum Bau der B31 zwischen Meersburg und Immenstaad hat im Dezember 2015 seine Arbeit aufgenommen. Mit den Bestandserfassungen der Biotope, Flora und Fauna im Projektgebiet wurde 2017 begonnen. Der Scoping-Termin vom Juli 2018 hatte zum Ziel, im Vorfeld der Entscheidung über die Zulässigkeit des Verfahrens, Gegenstand, Umfang und Methoden der Umweltverträglichkeitsprüfung zu erörtern.

Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in Baden-Württemberg ist durchzuführen, wenn das Vorhaben nach Einschätzung der zuständigen Behörde aufgrund der überschlägigen Prüfung unter Berücksichtigung der in den einschlägigen Gesetzen gelisteten Kriterien erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen haben kann. Die fachliche Grundlage der UVP stellt die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) dar, die zusammen mit anderen entscheidungserheblichen Unterlagen der Genehmigungsbehörde bei der Beantragung der Planfeststellung vorgelegt werden muss.

Hier geht es zur gesamten PM.....

Warum Ausbau der B31 statt Neubau?

1.
Bodensee-Landschaft erhalten

Bei einem maßvollen Ausbau der B31, der weitgehend auf der Linie der heutigen B31 erfolgt, wird weniger neue Fläche verbraucht. Und es gibt keine zusätzliche Zerschneidungslinie in unserer Erholungslandschaft.
Neubau-Befürworter behaupten, der Flächenbedarf wäre beim Ausbau genau so groß wie bei einer neuen Trasse, weil auch bei einem Ausbau zusätzliche Parallelstraßen für Traktoren und Radverkehr nötig seien. Doch solche „Traktorstraßen“ sind neben der B31 bereits heute großteils vorhanden, so z. B. in den Bereichen Meersburg-Hagnau und Hagnau-Kirchberg. Und dort, wo die Ausbautrasse zum Lärmschutz überdeckelt wird, kann der Fahrradverkehr auf dem Deckel geführt werden – also ohne zusätzlichen Flächenverbrauch.
2.
Drei Fahrspuren sind genug

Die Ortsdurchfahrt in Hagnau mit Fußgängerampel stellt heute den eigentlichen Verkehrsengpass dar. Der nur zweispurige B31-Tunnel bei Eriskirch kann hingegen 29.200 Fahrzeuge pro Tag aufnehmen. Das sind 47% mehr als auf der B31 bei Hagnau! Ein zwei- oder dreispuriger Tunnel bei Hagnau wäre demnach auch ausreichend für die bis 2035 prognostizierten Verkehrsmengen auf der
B31 neu.
Die Straßenbauer wollen schon ab 20.000 Fahrzeugen pro Tag eine vierspurige, autobahnähnliche Straße mit Standspuren. Doch dieser Wert ist nicht verbindlich und orientiert sich vor allem an den Komfortansprüchen des Autoverkehrs.
Wenn wir das Klima schützen wollen, dann muss der energieintensive Kfz-Verkehr in den nächsten 10 bis 30 Jahren deutlich vermindert werden. Vorrangig müssen daher Bus&Bahn ausgebaut werden. Eine neue „Bodensee-Autobahn“ würde hingegen den Straßenverkehr und das Klima noch weiter anheizen.

3.
Lebensräume für bedrohte Arten sichern

Der Rückgang der Artenvielfalt hat erschreckende Ausmaße angenommen. Zu Recht fordern wir deshalb die Rettung des Regenwalds am Amazonas. Aber wie glaubwürdig ist das, wenn wir gleichzeitig in Deutschland die noch verbliebenen Rückzugsräume bedrohter Tierarten dem Straßenbau opfern?
Durch die B31-Neubautrassen B und C würden überregional bedeutsame Biotope mit streng geschützten Arten wie Eisvogel, Bechsteinfledermaus oder Gelbbauchunke massiv beeinträchtigt. Doch das Naturschutzrecht verbietet solche Eingriffe – insbesondere dann, wenn Alternativen möglich sind, wie der Ausbau der vorhandenen B31.
Oft wird argumentiert: „Es kann doch nicht sein, dass der Naturschutz wichtiger ist als der Menschenschutz“. Doch dabei wird übersehen, dass Straßen für Menschen gebaut werden und nicht für Tiere, d.h. die Bedürfnisse des Menschen stehen an erster Stelle! Und es wird vergessen, dass die Verarmung der Tier- und Pflanzenwelt auch die Lebensgrundlagen des Menschen bedroht.

4.
Ein Ausbau ist bautechnisch möglich

Der Bau der B31 neu bei Überlingen hat gezeigt, dass für die Bauphase provisorische Baustraßen neben der Baustelle angelegt werden können, die am Schluss wieder begrünt werden. Wenn der Bau abschnittsweise erfolgt (da hat der Tunnel Hagnau höchste Priorität), ist die Lärmbelastung für die einzelnen Abschnitte zeitlich überschaubar. Dies erscheint zumutbar, wenn man bedenkt, dass die Straße für die nächsten 50-100 Jahre gebaut wird.
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